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"Das haben wir doch genauso zu Hause",hörte ich einen Besucher sagen, als mein Mann und ich in Dessau die Meisterhäuser besichtigten. Wie Schlemmer und Klee um 1927 wohnten, das ist inzwischen Allgemeingut. Und das genau ist die Gefahr für die Leitfossilien der modernen Architektur: Ihre Sprache ist nicht mehr zu vernehmen im Vergleich mit den Nachfolgern. Die Unterschiede sind hauchdünn, wie wir es schon von der Neugotik kennen. |
Die Steenkamp-Siedlung ist ein soziales Werk aus den frühen Zwanzigerjahren und in der Formsprache noch recht nah am Heimatschutzstil. Von den Zielen ist sie jedoch ganz modern: Licht, Luft, Grün für jeden Bewohner, die Konsequenz aus den Epidemien des 19. Jh. |
Karl Schneider, Sporthalle in Farmsen |
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Sehr erfreulich ist die Wiederherstellung der Originalfarben und die Erhaltung der fein gegliederten Fenster. |
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Hätten Sie gedacht,dass das Stormarnhaus, heute Wandsbeker Rathaus, ein Höger-Bau ist? Es entstand 1922/23, nicht lange vor dem Chilehaus. Wie verschieden sich derselbe Architekt ausdrückt! Keine bewegte Oberflächenstruktur, eine ruhige waagerechte Betonung, an der Seite wechselt der Rhythmus unaufgeregt in die Senkrechte. |
Die Fensternischen seien ursprünglich in Rot abgesetzt gewesen, erfahre ich. Wie Ralf Lange bemerkt, fehlt dem Bau das filigrane Element, das wir von Peter Behrens oder dem Bauhaus kennen. |
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Eines der wenigen Gebäude, bei denen der Bauhaus-Stil auf ein privates Wohnhaus angewendet wurde, zeigt, wie wichtig für den Gesamteindruck ein guter Zustand ist. Dennoch besticht der Poloclub in Osdorf (rechts) auch im unrenovierten Zustand durch die Eleganz seiner Formen und Proportionen. Nach der Renovierung strahlt er in zeitloser Schönheit. |
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