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Es war eine unendliche Geschichte, nun ist sie scheinbar zur Ruhe gekommen.
Scheinbar, denn eine innere Unruhe liegt in der Aufstellung des Werks von Hrdlicka. Es ist unvollendet und wird es bleiben; er hat den Meißel für immer aus der Hand gelegt. Hamburg hat eine Chance verloren, der Kunst mehr Platz einzuräumen. Die Stadtväter haben sich vielfach schwergetan, Kunst als solche zu erkennen und der Bevölkerung zu vermitteln.
Die Aufstellung tut dem Werk nicht genug Ehre.
So kann es sich gegen den Klotz nicht behaupten. Es steht unvermittelt auf dem Rasen, wie provisorisch, nachgeordnet, wie bestellt und nicht abgeholt (was es ja irgendwie auch trifft). |

Das Denkmal für die "76er" von Richard Kuöhl erhitzt weiterhin die Gemüter der "68er".

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Es gibt einen Platz, auf dem es zur Geltung käme und wo seine Aussage Unterstützung fände: Es könnte ganz nah dem jetzigen Standort auf dem freien Platz zwischen dem nördlichen Zugang zur U1 und dem Eingang nach Planten un Blomen aufgestellt werden.

Dann wäre auch Platz, es von allen Seiten zu betrachten, was man jetzt nur tun kann, wenn man eine Hemmschwelle überschreitet und den Rasen betritt. Die Nachbarschaft des Bücherpavillons mit seinem historischen und künstlerischen Schwerpunkt wäre adäquat.
Und es müsste einen Sockel haben (falls das nicht der künstlerischen Absicht zuwiederläuft) oder mindestens auf den Steinplatten stehen. Ein Sockel, und sei er auch niedrig, würde dem Werk das Quentchen Respekt zuordnen, das es mindestens verdient.
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Auch ein Aufreger, aber in der politisch entgegengesetzten Richtung, war ein Kunstwerk, das Sol Lewitt Altona schenkte. Es soll an die verschwundenen Juden erinnern.
Das Geschenk von Sol LeWitt an Altona, die schwarze Mauer des Gedenkens, fand nach Abriss in Münster dankbare Aufnahme durch die Stadtväter Hamburgs, jedoch weckte es bei einigen Bürgern Empörung: Das Werk füge sich nicht harmonisch in das Stadtbild ein...Das war ja wohl der Zweck der Übung, dass es stört.
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Zusätzlich skandalös finde ich den "Zustimmungstag" in Form einer später hinzugefügten Gedenkplatte zu einer Zeit, da man es schon besser wissen musste.
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Es ist ja nichts dagegen zu sagen, dass man der Gefallenen gedenkt, nur -- der Ort ist wahrlich unsensibel gewählt. Das Statement kommt wie eine Zustimmung zur Aussage des Kuöhl-Denkmals.
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