Wir können aber auch nach bewährten Konzepten bauen; das ist durchaus nicht unmodern. |
Was man denken kann, kann man auch bauenDie technischen Probleme, die viele Neuerungen in der Anfangszeit hatten, sind gelöst. Wo es noch in den Bauhaus-Meisterhäusern durchregnete, gibt es jetzt Dachhäute, die dergleichen verhindern und die eine Option Flachdach erleichtern. Während es in den Meisterhäusern in Dessau im Sommer heiß und im Winter kalt war, ist die Technologie der mehrfach verglasten Fenster so weit gediehen, dass man um die Versorgung mit UV-Licht bangen muss. Ein ähnliches Schicksal hatte le Corbusiers Obdachlosen-Asyl; es musste gründlich umgebaut werden, um die Insassen nicht hinter der Glashaut zu schmoren. Die Architektur kann sich somit -- je nach Bedarf -- aufs Bewährte stützen oder kühne Pläne in die Tat umsetzen, die sicher funktionieren. Und wo unsere Vorfahren nach Erfahrung und Gefühl bauten, berechnen jetzt Computer die Statik. Der Architekt ist also frei, auch nie dagewesene Entwürfe zu verwirklichen. Lasten können scheinbar schweben, man spielt mit der Abweichung aus der Senkrechten. |
Tehrani, der Vater vieler aufregender Entwürfe, prägt auch das Millerntor mit seiner Originalität. |
Pflanzen bitte selber mitbringen |
Das aufregendste Happening der modernen Architektur Hamburgs ist zur Zeit die Hafen-City. Was mit der City Nord als großer Wurf geplant war und gründlich misslang, das scheint hier zu funktionieren und gut auszusehen: Eine Stadt der Arbeit mit großen, innovativen Geschäftsbauten. Der riesige Unterschied zur City Nord jedoch: Dort bleiben die gefeierten "Solitäre" unter sich. Hier aber wird gewohnt. Und offenbar gern. Die angebotenen Wohnungen in den Neubauten verkaufen sich gut, wenn es hier auch nur wenig Grün gibt. Die Freiflächen, Terrassen und Cafés werden angenommen. Und siehe da: Es wird auch wieder dekoriert. Monotonie wurde vermieden, das Viertel ist eine Mustersammlung der Gegenwartsarchitektur, es ist begehbar und bewohnbar. |
Ein Haus, das aus der alten Kaimauer-Architektur hervor-wächst. Das bunte Ziegel-Dekor wird übernommen und verbindet Kai und Haus, das auch an Container spielerisch erinnert |